JuniJuliAugustbrief 2020

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

endlich gibt es wieder Theatervorstellungen!
AUS DEM HOF heisst die Reihe, in der vom 18. Juni bis 12. Juli auf dem St. Pauli Hof vor dem Kleinen Haus im Wechsel kleine Produktionen aller Sparten zu sehen sind. Personalisierte Karten zu 10€/erm. 5€ können auf www.theaterbremen.de oder 1 Stunde vor Einlass an der Kasse erworben werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir wieder für Sie spielen dürfen.“ sagte Michael Börgerding bei der Vorstellung der neuen Spielzeit 2020/21 am letzten Freitag. Und weiter: „Aber wir können noch keine zuverlässigen Aussagen für die zweite Spielzeithälfte treffen. Wichtig ist vor allen Dingen die Sicherheit – die Sicherheit derer, die hier am Theater arbeiten und die Sicherheit des Publikums. Unser grosses Ziel ist aber, dass Sie hinterher nicht unten im Saal sitzen und denken, Sie sehen eine Corona-Fassung eines Stücks, sondern dass wir Sie die Situation mit unserem Theater vergessen lassen.“
Für eine Weile werden Theaterbesuche anders aussehen als gewohnt.
Wie jetzt bei den Vorstellungen im St. Pauli Hof werden auch bei den Aufführungen auf allen Bühnen im Haus besondere Schutz- und Hygienemassnahmen gelten. Für die Zuschauer gibt es eine Registrierungspflicht und bis zur Einnahme des Sitzplatzes eine Maskenpflicht. Die meisten Produktionen werden keine Pause haben. Es wird keine Gastronomie geben und keine Premierenfeiern.
Die Abstandsregeln führen dazu, dass im Kleinen Haus 52 und im Theater am Goetheplatz 193 Plätze zur Verfügung stehen. Deswegen müssen die Festabonnements ausgesetzt werden. Die Abonnenten erhalten jedoch eine Abo-Theatercard mit der Möglichkeit eines Vorkaufsrechts 10 Tage vor Beginn des normalen Vorverkaufs und eines Preisnachlasses von 25%.

Der Theaterkarten-Vorverkauf beginnt jeweils am 10., für Abonnenten am 1. des Vormonats. Die Theaterkasse öffnet am 27.8.2020.
Einen Leporello wird es bis auf Weiteres nicht geben, das Programm und die Vorstellungstermine finden Sie auf der Theater-Website und der Anzeige mit der Wochenübersicht im Weser Kurier.

Einige besondere Veranstaltungen wie z. B. unsere Theatertreffen oder Probenbesuche können erst einmal nicht stattfinden. Dennoch können wir uns auf viele spannende Theaterereignisse freuen.

Eine Übersicht der Termine:

Die nächsten Premieren
°Samstag, 29.8. Kleines Haus I SCHÄFCHEN IM TROCKENEN
°Samstag, 12.9. Theater am Goetheplatz I TRÜFFEL TRÜFFEL TRÜFFEL
°Sonntag, 13.9. Theater am Goetheplatz I MIT ABSTAND DAS SCHÖNSTE
°Samstag, 26.9. Theater am Goetheplatz I UA DÜSTERER SPATZ AM
MEER/ HYBRID (AMERICA)n
°Donnerstag, 1.10. Theater am Goetheplatz I DIE MENSCHLICHE STIMME
°Samstag, 3.10. Brauhaus I CON5P1R4.CY (KEINE ZUFÄLLE)
°Freitag, 16.10. Kleines Haus I MOMENTUM ZERO
°Samstag, 17.10. Theater am Goetheplatz I IMAGINE
°Sonntag, 25.10. Brauhaus I LIKE A VIRGIN
°Mittwoch, 4.11. Brauhauskeller I DAS FUNDSTÜCK
°Donnerstag, 5.11. Kleines Haus I UA MUTTER VATER LAND
°Samstag, 7.11. Theater am Goetheplatz I PAPAGENO ERFINDET DIE
ZAUBERFLÖTE
°Freitag, 20.11. Kleines Haus I UA WÜST ODER DIE MARQUISE VON O…
°Sonntag, 22.11. Theater am Goetheplatz I RONJA RÄUBERTOCHTER
°Samstag, 5.12. Kleines Haus I MOBY DICK
°Sonntag, 6.12. Brauhaus I EIN KINDERSTÜCK
°Freitag, 11.12. Theater am Goetheplatz I DIE ITALIENERIN IN ALGIER

Die nächsten Wiederaufnahmen
°Samstag, 5.9. Theater am Goetheplatz I WOYZECK
°Donnerstag, 17.9. Theater am Goetheplatz I IN BED WITH MADONNA
°Donnerstag, 22.10. Kleines Haus I SPEKTRUM

Wenn Sie das Theater nach den Sommerferien besuchen, werden Sie dort vielleicht einige neue Gesichter sehen. Im Schauspiel übernimmt in Nachfolge von Simone Sterr die Leitung der Dramaturgie Stefan Bläske, der 2017 von der „Theater heute“ zum Dramaturg des Jahres gewählt worden war und nach Tätigkeiten in Erlangen, Wien, München, Berlin und Zürich zuletzt am NTGent gearbeitet hat.

Ebenfalls neu in der Schauspieldramaturgie ist Anja Sackarendt, zuletzt leitende Dramaturgin am Theater Lübeck.

Neu ins Ensemble kommen im Schauspiel Shirin Lilly Eissa (zuvor Münchner Kammerspiele und Schauspielhaus Hannover), Christian Freund (zuvor u.a. Staatsschauspiel Dresden und Dortmunder Schauspielhaus) und Patrick Balaraj Yogarajan (zuvor u.a. Experi Theater Zürich, Schauspielhaus Wien und Theater Konstanz). Die Schauspieler Frederik Gora und Anne Sauvageot werden das Ensemble des Moks ergänzen.
Sehr bekannt ist Ihnen sicher unsere diesjährige Preisträgerin des Kurt- Hübner-Preises, die Regisseurin Alize Zandwijk.
„…. Mit VÖGEL von Wajdi Mouawad gelang der leitenden Regisseurin des Schauspiels zu Beginn dieser abgebrochenen Spielzeit ein sehr intimer, gleichwohl sehr politischer und ungeheuer intensiver Theaterabend, ein Paradebeispiel für die große Könnerschaft, die Regisseurin Alize Zandwijk und ihr überragend agierendes Schauspiel-Ensemble auszeichnet. Genauso intensiv, aber ganz anders war ihre zweite Arbeit mit elf Jungen bzw. jungen Männern im Kleinen Haus: FRÜHLINGSERWACHEN. Zum Zerreißen gespannt, in ständiger Bewegung, schutzlos sich allen Impulsen ausliefernd und trotzdem unerschrocken entdecken und erspielen sich ihre Jungen Akteure Sexualität, Einsamkeit und Freundschaft.Und die Zuschauer schauten ihnen atemlos zu. Genau wie den kochenden und erzählenden MÜTTERn aus der letzten Spielzeit, die auch in in dieser Spielzeit wieder das Foyer zu einer großen Küche machten und zu einem besonderen Ort der Begegnung. DER SCHIMMELREITER, im letzten Jahr für das Berliner Theatertreffen vorgeschlagen, ging derweil in dieser Spielzeit auf Tour, die Produktion gastierte in Bozen, Gütersloh, Ludwigshafen und wäre nach Brünn in Tschechien gefahren. Gespannt war man auf ihre nächste Auseinandersetzung mit Bertold Brecht, doch kurz vor den Endproben musste DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE unterbrochen werden. „Gefühl wird zu Bewegung wird zu Musik.“ Das hat einmal ein Kritiker geschrieben und dieser Satz beschreibt sehr schön und pointiert die Arbeit von Alize Zandwijk …..“ – so die Begründung der Jury.

Nach Änderung des KHP-Statuts konnten wir also die hervorragende Arbeit einer seit ihrem Bremer Debüt mit DAS LEBEN AUF DER PRACA ROOSEVELT in der Spielzeit 2016/17 immer wieder höchst erfolgreich inszenierenden Künstlerin auszeichnen und zudem den Nachwuchspreis der Bremer Theaterfreunde an ein junges Talent vergeben. Dieser neue Preis wird für zunächst 5 Jahre von einem früheren Vorsitzenden der Theaterfreunde finanziert. Der erste Preisträger ist Killian Farrell.
In der Jurybegründung heisst es: „…. Der aus Dublin stammende Dirigent ist seit 2017 am Theater Bremen engagiert und wird hier zur kommenden Spielzeit im Alter von gerade einmal 26 Jahren Erster Kapellmeister.
Als Dirigent, Korrepetitor und Assistent des Generalmusikdirektors ist Killian Farrell eng in die aktuelle Entwicklung des Musiktheaters des Theater Bremen eingebunden. Am Pult der Bremer Philharmoniker konnte man ihn bereits in einem breiten Opernrepertoire von Mozarts ZAUBERFLÖTE über Richard Strauss‘ ROSENKAVALIER bis zu Schostakowitsch‘ LADY MACBETH VON MZENSK erleben. Mit Wolfgang Rihms Kammeroper JACOB LENZ übernahm Killian Farrell nun erstmals eine Opernneuproduktion eigenverantwortlich als Musikalischer Leiter. Marco Štormans Inszenierung zählt zu den unbestreitbaren Höhepunkten einer daran nicht geizenden Spielzeit – nicht zuletzt aufgrund der überragenden Leistung von Claudio Otelli in der Titelpartie und des außergewöhnlichen Bühnenraumes von Jil Bertermann. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Souveränität, mit der Killian Farrell die musikalischen Fäden in einem besonderen Musiktheater- Setting zusammenzuhalten wusste und so ein überzeugendes Plädoyer für die Relevanz der Neuen Musik in der Oper lieferte. Gerade bei avantgardistischer Musik kommt der Vermittlung eine zentrale Rolle zu. Dies wissend, ließ Killian Farrell es sich nicht nehmen, die Einführungsveranstaltungen kurz vor Vorstellungsbeginn gemeinsam mit der Dramaturgin Isabelle Becker persönlich durchzuführen. Er spielte am Flügel Auszüge vor, sang kleine Passagen, erklärte die Zusammenhänge – und weckte im Publikum mit seiner eigenen Begeisterung die Neugier auf diesen nicht alltäglichen Opernabend.“

Die Preisverleihung kann leider erst in der neuen Spielzeit stattfinden – am Sonntag, 6.12.2020 um 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz.

Am gleichen Tag soll dann auch wie üblich unsere Mitgliederversammlung sein. Bitte merken Sie sich dafür also Sonntag, 6.12.2020 17:30 Uhr vor.

Ich hoffe, wir sehen uns bald im Theater. Haben Sie bis dahin einen wunderbaren Sommer und bleiben Sie gesund!
Herzlich grüßend, Ihre Ursula van den Busch